Smurfit Kappa schließt drei Werke
Smurfit Kappa will 2015 zur Kostenreduzierung die Produktionsstandorte in Hamburg, Osnabrück und Viersen schließen. 230 Beschäftigte sind betroffen. Die Aufträge sollen von anderen Standorten mit übernommen werden. Insgesamt will der Verpackungsriese in den nächsten drei Jahren weltweit aber 400 Millionen Euro in Maschinenausstattung und Effizienzsteigerung investieren. Neue Drucktechnologien und die Erweiterung von Verarbeitungsstätten für gestanzte und geklebte Verkaufsverpackungen sind auch für Deutschland angekündigt. Das Aus für die zwei Wellpappenwerke und ein Papierwerk wird unter anderem mit Wettbewerbsdruck durch neue Produktionskapazitäten bei der Konkurrenz begründet. ver.di verurteilt die geplanten Schließungen und fordert den Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen. Smurfit Kappa solle den betroffenen Beschäftigten Arbeitsplätze an anderen Standorten anbieten, forderte ver.di-Konzernbetreuer Andreas Fröhlich. Für das Hamburger Werk gelte ein Beschäftigungssicherungstarifvertrag, den das Unternehmen auch auf die beiden anderen anwenden will. Jetzt begannen Interessenausgleich-Verhandlungen mit dem Konzernbetriebsrat. Tatsächlich seien in den vergangenen Monaten bundesweit neue Wellpappenwerke in Betrieb gegangen und bestehende erweitert worden – vornehmlich solche, die im Gegensatz zu Smurfit Kappa nicht tarifgebunden sind. Diese verschaffen sich Wettbewerbsvorteile mit niedrigeren Stundenlöhnen, längeren Arbeitszeiten und geringeren Zuschlägen sowie beim Urlaubs- oder Weihnachtsgeld. Nur durch allgemeinverbindliche Tarifverträge und Lohnuntergrenzen werde es möglich, Lohndumping in der Branche zu stoppen und weitere Werksschließungen zu verhindern, so Andreas Fröhlich.
-red